Der Himmel im März 2023
Der Sternenpodcast März 2023
Ihr Audioguide für die Sterne. Ob zuhause mit der Sternkarte oder unterwegs unter freiem Himmel - wir führen Sie zu den interessantesten Sternbildern und Himmelsereignissen – jeden Monat neu und kostenlos.
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Dieser Podcast des Planetarium Hamburg wird Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt präsentiert - mit freundlicher Unterstützung unserer Audio-Partner Prime Time Studios und Audio Consulting Group.
Übergabe des Himmelszepters – die Planeten am Märzhimmel
Während Venus schon im Februar wieder als „Abendstern“ in Erscheinung trat, wird sie nun zum auffälligsten Lichtpunkt des Abendhimmels. Denn Jupiter, der lange mit seiner Helligkeit direkt ins Auge stach, sinkt nun immer tiefer. Ab dem 25. März ist er kaum mehr ohne Hilfsmittel zu finden und verabschiedet sich schließlich ganz vom abendlichen Firmament. Doch vorher bescheren uns der „König der Planeten“ und der aufstrebende „Abendstern“ noch den schönsten Himmelsanblick des Monats: „Am 1. und 2. März können wir beobachten, wie Venus immer höher zieht. Dabei nähert sie sich Jupiter auf eine halbe Fingerbreite, überholt ihn und wird zum dominierenden ‚Stern’ des Abendhimmels“, sagt Dr. Björn Voss. „Geht Venus Anfang des Monats noch um 20:46 Uhr Mitteleuropäischer Zeit unter, können wir sie Ende März noch bis 23:28 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit betrachten.“
Auch Mars steht im März noch immer auffällig als roter Lichtpunkt am Himmel. Allerdings nimmt seine Helligkeit langsam ab. Dies wird deutlich, wenn man ihn mit Aldebaran, dem roten Auge des Stiers, vergleicht. Denn gegen Monatsende sind beide Lichtpunkte ähnlich hell, während Mars mit seinem ruhigen Schein lange der dominantere der beiden war.
Kurz nach Neumond bieten uns die drei Planeten gemeinsam mit unserem Mond einen schönen Anblick: „Am 23. März sehen wir direkt nach Sonnenuntergang das Neulicht des Mondes. Gleichzeitig reihen sich Mars, Venus und Jupiter am Abendhimmel auf, wobei Venus und der bereits sehr niedrig stehende Jupiter die schmale Mondsichel in ihre Mitte nehmen”, sagt Dr. Voss. „Um den Gasriesen erkennen zu können, darf allerdings nichts unseren Blick versperren.“ Am folgenden Abend bilden Mond und Venus ein markantes Duo, während sich am 28. März Mars zu unserem Trabanten gesellt.
Mit etwas Glück zeigt sich uns auch der innerste Planet unseres Sonnensystems: „Merkur ist unter den freisichtigen Planeten klassischerweise der scheueste Kandidat. In diesem Jahr macht er sich besonders rar, so dass wir tatsächlich nur im April die seltene Gelegenheit dazu haben werden, ihn ohne Hilfsmittel zu entdecken“, so Dr. Voss.„Am 28. März können ‚Astrosportler‘ versuchen, ihn mit dem Fernglas einzufangen – und das gemeinsam mit Jupiter, der zu diesem Zeitpunkt kaum mehr mit bloßem Auge auffindbar ist." Für dieses „Sportmanöver” blicken Interessierte am Abend zwischen 20:00 und 20:30 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit in Richtung Westen. Weniger als eine Handbreit über dem Horizont erkennen sie dort zuerst den Planeten Jupiter. Knapp rechts oberhalb von ihm versteckt sich der schwächer leuchtende Merkur. Wer die Herausforderung annehmen möchte, braucht neben einem guten Fernglas unbedingt auch freie Horizont-Sicht, etwa von einem hohen Gebäude oder von einem Hügel aus.
Tag-und-Nacht-Gleiche läutet den Frühling ein
Zweimal im Jahr sind Tag und Nacht überall auf der Erde genau gleich lang – es kommt zur sogenannten Tag-und-Nacht-Gleiche, die den Frühlings- oder Herbstanfang markiert. „Nachdem am 7. März zunächst der letzte Vollmond des Winters an unserem Himmel steht, verabschiedet sich am 20. März endlich auch die kühle Jahreszeit aus unseren Gefilden. Denn die Sonne überquert den Himmelsäquator und ihr Zenitstand bewegt sich von der Süd- auf die Nordhalbkugel“, so Dr. Voss. „Wir bemerken den Jahreszeitenwechsel vor allem daran, dass es deutlich länger hell bleibt. Anfang März zählen wir elf helle Stunden, zum Monatsende bereits fast 13 Stunden. Am 26. März stellen wir auch unsere Uhren um eine Stunde vor. Diese Maßnahme hat allerdings keinen astronomischen Hintergrund. Vielmehr soll sie dabei helfen, das Mehr an Tageslicht noch besser ausnutzen zu können.“
Verantwortlich für den Jahreszeitenwechsel ist nicht etwa die Nähe zur Sonne, sondern die Schrägstellung der Erdachse. Während eines Sonnenumlaufs ist für einige Monate die Süd- und für einige Monate die Nordhalbkugel der Erde zur Sonne hin geneigt. So verändern sich auch die Tageslänge und die Mittagshöhe der Sonne.
Sterne des Frühlingshimmels
Der Sternenhimmel im März steht für den Übergang von den Winter- zu den Frühlingssternbildern. In den ersten Nachtstunden zeigen sich im Westen noch die schönsten Winterformationen in ihrer vollen Pracht – insbesondere Orion mit seinen drei markanten Gürtelsternen, aber auch der Große und der Kleine Hund, die Zwillinge, der Fuhrmann und der Stier. Doch die Frühlingsbilder rücken schon im Laufe des Abends in die prominente Südposition. Allen voran der Löwe, begleitet von der Jungfrau und dem Bärenhüter, auch Bootes genannt. Ihre drei Hauptsterne bilden das „Frühlingsdreieck“. Wie schon das „Wintersechseck“ gehört es nicht zu den anerkannten Sternbildern der Internationalen Astronomischen Union. Bei der großflächigen Figur handelt es sich vielmehr um eine Form, die Sterne verschiedener Sternbilder miteinander verbindet. Um das „Frühlingsdreieck“ zu entdecken, blicken wir gegen 23 Uhr zunächst zum Großen Wagen. Verlängern wir den Schwung seiner Deichsel, kommen wir zu Arktur im Bärenhüter, dem hellsten Stern des Nordhimmels und dritthellsten des irdischen Himmels überhaupt. Rechts unterhalb des „Roten Riesensterns“ funkelt Spica, der bläulich leuchtende Alpha-Stern der Jungfrau. Dieser besteht eigentlich aus zwei sehr heißen Sonnen, die einander umkreisen. Regulus im Löwen befindet sich schließlich weit rechts oberhalb von Spica, direkt unterhalb des Kastens des Großen Wagen.