Der Himmel im Juni 2020
Der Sternenpodcast Juni 2020
Ihr Audioguide für die Sterne. Ob zuhause mit der Sternkarte oder unterwegs unter freiem Himmel - Planetariumsdirektor Thomas Kraupe führt Sie zu den interessantesten Sternbildern und Himmelsereignissen - jeden Monat neu und kostenlos.
Hier können Sie den Podcast bequem über Soundcloud, Spotify oder iTunes anhören oder die mp3-Audio-Datei direkt herunterladen.
Dieser Podcast des Planetarium Hamburg wird Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt präsentiert - mit freundlicher Unterstützung unserer Audio-Partner Prime Time Studios und Audio Consulting Group.
Vom Abendstern zum Kometen Swan
Der „Abendstern“ – unser Nachbarplanet Venus – ist Anfang Juni im Glanz der Sonne verschwunden. Venus überholt am 3.Juni unsere Erde in 43 Millionen Kilometer Distanz und entfernt sich im Laufe des Monats zunehmend westlich von der Sonne. Doch erst Ende Juni wird sie „Morgenstern“.
Abends gibt in den ersten Junitagen nur ein kurzes Gastspiel des Planeten Merkur in der Abenddämmerung. Als kleines Lichtpünktchen ist etwa 1 Stunde nach Sonnenuntergang weniger als eine Handbreit über dem Nordwesthorizont zu sehen, bevor er im Horizontdunst verschwindet.
Im Nordwesten funkelt abends auch der helle Stern Capella im Fuhrmann. In den ersten Junitagen zieht knapp unterhalb von dieses Sterns der Komet SWAN vorbei und kann dann abends, etwa zwei Stunden nach Sonnenuntergang, im Nordwesten als diffus wirkendes „Sternchen“ entdeckt werden. Vielleicht besteht doch noch Hoffnung, dass wir unter idealen Bedingungen sogar einem längeren Schweif, der von der Sonne weg nach „oben“ zeigt, erkennen? Im hohen Norden Deutschlands könnten wir den Kometen dann sogar die ganze Nacht mit aufrechtem Schweif über dem Nordhorizont sehen – sofern er sich tatsächlich gegen die Dämmerung durchsetzt, die dort die ganze Nacht andauert. Anders als zunächst erwartet, wird er aber wohl kaum mit bloßem Auge, sondern nur mit einem guten Fernglas zu sehen sein. Ihn zu finden erfordert Geschicklichkeit, denn er bleibt recht nahe am Horizont und kann sich nicht gegen das Dämmerlicht und die Stadtbeleuchtung durchsetzen.
Ein Artikel von Prof. Thomas W. Kraupe, Astronom und Direktor des Planetarium Hamburg