Der Himmel im März 2020
Der Sternenpodcast März 2020
Ihr Audioguide für die Sterne. Ob zuhause mit der Sternkarte oder unterwegs unter freiem Himmel - Planetariumsdirektor Thomas Kraupe führt Sie zu den interessantesten Sternbildern und Himmelsereignissen - jeden Monat neu und kostenlos.
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Dieser Podcast des Planetarium Hamburg wird Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt präsentiert - mit freundlicher Unterstützung unserer Audio-Partner Prime Time Studios und Audio Consulting Group.
Frühlingsnächte mit “Supermond” und planetaren Rendezvous
Am 20.März um 4 Uhr 50 Mitteleuropäischer Zeit kreuzt die Sonne im „Frühlingspunkt“ die Äquatorebene unserer Erde nordwärts. Mit dieser „Tag- und Nachtgleiche“ beginnt auf der Nordhalbkugel der Erde der Frühling und auf der Südhalbkugel der Herbst. Und bereits am 29.März, dem letzten Sonntag des Monats, werden zur vermeintlich besseren Ausnutzung dieses Tageslichts die Uhren wieder eine Stunde vorgestellt, die Sommerzeit beginnt.
Rekordverdächtiger Abendstern
Bereits in der Abenddämmerung zieht der “Abendstern” Venus alle Blicke auf sich. Kein Stern leuchtet auch nur annähernd so hell wie dieser Planet, der uns in diesem Monat auf 100 Millionen Kilometer nahe kommt. Der Sonne eilt er im aufsteigenden Teil des Tierkreises voraus - von den Fischen in den Widder und weiter in den Stier. Während der Abendstern zu Monatsbeginn um kurz nach 22 Uhr untergeht, bleibt er Ende März bis weit nach 24 Uhr Sommerzeit über dem Westhorizont und ist somit mehr als 4 Stunden lang zu sehen. Am 24.März erreicht Venus mit 46 Grad Winkelabstand zur Sonne im Widder ihre “größte östliche Elongation”.
Mondlauf und ein tierischer Sternenhimmel
Nach 21 Uhr tauschen „links“ vom Abendstern im Südwesten die vertrauten Sterne des Orions auf. Auffällig ist dabei, dass die drei markanten Gürtelsterne am späten Abend auf gleicher Höhe stehen, parallel zum Horizont im Westen. Links davon, im Südwesten, funkelt Sirius - und rechts davon, fast auf gleicher Höhe, das rötliche Auge des Stiers, der Stern Aldebaran.
Schön anzuschauen ist in dieser Himmelsgegend der abendliche Lauf des zunehmenden Mondes am Monatsende: Vom 28. bis 31.März zieht er an Venus und den Plejaden im Stier vorbei und steigt hoch hinauf, über dem Orion in die Zwillinge.
“Supermond” am 9.März
Am 9.März erreicht der Mond nur wenige Stunden nach seinem Durchgang durch den erdnächsten Bahnpunkt im Sternbild Jungfrau die Vollmondstellung. Für solche Vollmonde, die nahe der Erdnähe stattfinden, hat sich seit einigen Jahren die Bezeichnung „Supermond“eingebürgert. Ein solcher Supermond ist allerdings nur um rund 7% größer und lediglich 15% heller als ein durchschnittlicher Vollmond - der Unterschied ist also kaum erkennbar.
Das große Planetentripel am Ende der Nacht
Es lohnt sich, bei klarer Sicht gegen 5 Uhr frühmorgens aufzustehen, um zu verfolgen, wie unser äußerer Nachbarplanet Mars bis zum 20.März immer näher an den fernen Riesenplaneten Jupiter heranrückt und dann knapp südlich an ihm vorbeizieht. Saturn steht dann nur 7 Grad links neben dem Planetenpaar. Am 18. und 19.März erweist auch der abnehmende Mond dem Planetentrio seine Referenz und gesellt sich dazu - ein prächtiges Bild, das uns da gegen 5 Uhr morgens geboten wird!
Am letzten Monatstag überholt Mars, dann bereits im Sternbild Steinbock, auch den fast gleichhellen Saturn. Leider ist dies im Norden Deutschlands nur sehr horizontnah zu sehen.
Ein Artikel von Prof. Thomas W. Kraupe, Astronom und Direktor des Planetarium Hamburg