Musik & KulturKontaktversuch – zum 50-jährigen Jubiläum der Arecibo-Botschaft
Kontaktversuch – zum 50-jährigen Jubiläum der Arecibo-Botschaft
Am 16. November 1974 kam es zu dem weltweit ersten, groß angelegten wissenschaftlichen Versuch, mit einer außerirdischen Zivilisation in Kontakt zu kommen. Das 50-jährige Jubiläum dieser Arecibo-Botschaft des Radioastronomen Frank Drake feiern wir im Rahmen eines Vortrages mit künstlerischen Präsentationen.
Susanne Päch, Wissenschaftsjournalistin und Gründerin der art meets science – Stiftung Herbert W. Franke, berichtet darin, wie sich der Weltraum durch die Kopernikanische Wende endgültig für die Frage öffnete, ob es außerhalb der Erde „fremde Welten“ mit Lebewesen wie auf der Erde geben könnte. Doch erst im 20. Jahrhundert eröffnete sich mit der Radioastronomie die Möglichkeit, nicht nur theoretisch über solche Wesen im Weltraum nachzudenken. Mit Radioteleskopen konnte man nun erstmals auch nach Signalen zu suchen, die nicht natürlichen, daher also künstlichen Ursprungs sind und damit auf die Existenz von technisierten Zivilisationen im All hinweisen. Daraus entwickelte sich in den 1960er Jahren der Forschungszweig SETI, die Search for Extraterrestrial Intelligence.
An ihrem Beginn stand der Astrophysiker Frank Drake, der am Radioteleskop in Green Bank 1960 erstmals ein wissenschaftliches Experiment für eine solchen passive Suche entwickelt hatte. Als er einige Jahre später Direktor des damals weltweit größten Radioteleskops in Arecibo (Puerto Rico) wurde, konzipierte er einen ersten groß angelegten aktiven Kontaktversuch. Am 16. November 1974 sandte er eine drei Minuten lange Botschaft aus 1679 Bits zum Kugelhaufen M13. Die grafische, digital verschlüsselte Botschaft enthielt Informationen über wichtige Parameter des irdischen Lebens: seine chemischen Bausteine, die Helix-Struktur der DNA sowie Hinweise zum Sonnensystem und dem Standort des Teleskops.
Die art meets science – Stiftung Herbert W. Franke nahm dieses 50-jährige Jubiläum der Astronomiegeschichte zum Anlass für ein großes Kunstprojekt: Ihre Stiftung lobte einen weltweiten Open Call für generative Künstler aus, deren Werke von der Arecibo-Botschaft inspiriert sind. Die Teilnehmer der Finalrunde sowie die drei Preisträger werden im Rahmen der Veranstaltung vorgestellt.
Eintritt: kostenlos. Dauer ca. 60 Minuten.